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Yellowstone Nationalpark – 150 Jahre und noch voller Leben
Grand Prismatic Spring im Yellowstone National Park

Yellowstone Nationalpark – 150 Jahre und noch voller Leben

Am 1. März wird ein ganz besonders lautes „Happy Birthday!“ fällig. Denn der Yellowstone Nationalpark in den USA wird 150 Jahre alt! Damit ist das Geburtstagskind der älteste Nationalpark der Welt. Allein das wäre schon Grund genug für eine Reise nach Wyoming, doch wie es sich für ein stolzes Urgestein gehört, hat der Yellowstone noch viel zu mehr bieten.

Wer bereits seit so langer Zeit eine Faszination ausübt und immer noch rund 4 Millionen Besucher jährlich anlockt, hat definitiv einen Besuch verdient. Wenn es euch jetzt auch in den Fingern juckt, direkt mit dem Kofferpacken loszulegen, lest euch vorher schnell noch unsere Tipps durch. Damit ihr bei eurer Reise zum Yellowstone Nationalpark kein Highlight verpasst, stellen wir euch die tollsten Sehenswürdigkeiten des Parks vor, erzählen, welche Tiere euch in der Wildnis begegnen und was ihr dort alles unternehmen könnt.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Yellowstone Nationalpark ist der älteste Nationalpark der Welt.
  • Hier befindet sich der größte Supervulkan Amerikas, der größte aktive Geysir der Welt und der größte Bergsee Nordamerikas.
  • Wettertechnisch solltet ihr auf jede erdenkliche Situation vorbereitet sein.

Was ist das Besondere am Yellowstone Nationalpark?

Zugegeben, die Aussicht, für etwas Natur um die halbe Welt zu fliegen, klingt erst einmal nicht so verlockend. Tut es nicht auch der nächste Park oder der Wald vor der Stadt? Im Falle des Yellowstones ein ganz klares „Nein!“. Lasst euch doch nur einmal diese Zahlen auf der Zunge zergehen: Insgesamt rund 10.000 heiße Quellen, etwa 3.000 brodelnde Geysire und ein aktiver Supervulkan – so etwas gibt es sonst nirgendwo auf der Welt zu sehen. Dazu kommt noch der spektakuläre Ausblick auf die Bergketten der mittleren Rockies. Verteilt auf drei Bundesstaaten erwartet euch der Park mit den unterschiedlichsten Naturschauspielen. Der größte Teil des Parks befindet sich in Wyoming, kleine Teile liegen außerdem in Montana und Idaho.

Falls euch das noch nicht von der Einmaligkeit des Yellowstone Nationalparks überzeugt hat, dann tun es ja vielleicht diese Fakten:

  • Der Yellowstone Nationalpark zählt mit einer Länge von über 102 Kilometern von Norden nach Süden und 87 Kilometern von Osten nach Westen zu den größten Nationalparks der Welt. Zum Vergleich: Diese Fläche von 8.987 Quadratkilometern entspricht etwa der Fläche Korsikas.
  • Der höchste Berg des Parks ist mit 3.462 Metern der Eagle Peak, der tiefste Punkt befindet sich auf rund 1.620 Metern am nördlichen Eingang.
  • Von allen heißen Quellen weltweit befinden sich 62 Prozent im Yellowstone, dazu gehören auch die größte Thermalquelle der USA und der größte aktive Geysir der Welt.
  • Rund 2.000 Pflanzenarten sind im Park zu finden, darunter auch einige, die nur hier wachsen.
  • Insgesamt sieben Orte im Park zählen zu den National Historic Landmarks der USA.

Wie alles begann: Die Geschichte des Yellowstone Nationalparks

Zu solch einem spektakulären Geburtstag ist es naheliegend, auf die vergangenen Jahre zurückzublicken. Da das im Falle des Yellowstone Nationalparks so einige sind, konzentrieren wir uns heute auf die Meilensteine. Vor 630.000 bis 70.000 Jahren sorgten kleinere Vulkanausbrüche dafür, dass sich die Caldera fast vollständig mit Lavagestein füllte. Das ist der Grund, warum sich der Park heute auf einem Hochplateau befindet. Man geht davon aus, dass das Gebiet seit mindestens 11.000 Jahren besiedelt ist. Entdeckt wurde der Park bereits vor mehr als 150 Jahren, im Jahr 1807 von Lewis und Clark, offiziell gegründet dann am 1. März 1872 und nach dem größten Fluss, der ihn durchquert, benannt. Seit 1976 ist er Internationales Biosphären-Reservat der UNESCO und seit 1978 zählt er zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Yellowstone River, Hayden Valley

Der Yellowstone River bei Hayden Valley, Wyoming

Was muss man im Yellowstone Nationalpark gesehen haben?

Wie wahrscheinlich bereits angeklungen ist, hat der Yellowstone Nationalpark so einige Attraktionen zu bieten. Damit ihr dabei nicht den Überblick verliert, stellen wir euch die Sehenswürdigkeiten, die ihr euch bei einem Besuch auf keinen Fall entgehen lassen solltet, vor.

Brodelndes Monument: Der Yellowstone-Vulkan

Der Yellowstone Nationalpark ist für seine vulkanogene Landschaft bekannt. Verantwortlich dafür ist der größte Supervulkan Amerikas. Dessen Magmakammer befindet sich unterhalb der Erdkruste, auf der sich der Yellowstone-Nationalpark größtenteils befindet. Der Yellowstone-Vulkan ist immer noch aktiv und sorgt jährlich für rund 1.000 bis 3.000 kleinere Erdbeben. Solch ein brodelndes Stück Naturgewalt einmal mit eigenen Augen zu sehen, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Einsamer Bison gegen die große Teton-Range Yellowstone Nationalpark

Hier schlummert der Supervulkan unter dem Yellowstone-Nationalpark im US-Staat Wyoming

Achtung heiß: Die Geysire Old Faithful und Steamboat

Unter den rund 3.000 Geysiren im Park solltet ihr euch vor allem zwei anschauen. Um den Old Faithful im oberen Geysir-Becken in Aktion zu sehen, müsst ihr euch zwischen 60 und 90 Minuten gedulden. In diesen Abständen spritzt sein heißes Wasser empor. Im Norris-Geysir Becken befindet sich der Steamboat-Geysir, der größte aktive Geysir der Welt. Seine Wasserfontäne kann über 90 Meter in die Höhe steigen. Hier müsst ihr allerdings etwas Glück mitbringen, denn zwischen seinen Ausbrüchen können vier Tage bis 50 Jahre liegen. Doch kleinere Ausbrüche lassen sich auch zwischendurch beobachten.

Geothermisches Becken Old Faithful-Gebiet, Yellowstone Nationalpark

Allein die vielen Farben der geothermischen Becken sind sehenswert – Old Faithful-Gebiet

Wasser Marsch: Der größte Bergsee Nordamerikas

Ihr merkt es schon: Der Yellowstone ist ein Park der Superlative. Auch den größten Bergsee Nordamerikas könnt ihr hier bewundern. Der Yellowstone Lake auf dem Yellowstone-Plateau befindet sich auf einer Seehöhe von über 2.000 Metern und ist 354 Quadratkilometer groß. Definitiv sehens- und erlebenswert, denn wer kann schon von sich behaupten, einmal auf dem größten Bergsee Nordamerikas Kajak gefahren zu sein? Mit insgesamt etwa 290 Wasserfällen gibt es im Nationalpark übrigens noch mehr Wasser zu sehen.

Yellowstone Lake, Yellowstone National Park

Der Yellowstone Lake ist mit 354 km² der größte See des Yellowstone-Nationalparks

Weite Steppen und bunte Blumen: Die Flora des Nationalparks

Der Yellowstone ist ein wahres Eldorado für Naturliebhaber. Der größte Teil des Parks, etwa 80 Prozent, ist mit Wald – hauptsächlich Nadelwald – bedeckt. Hier findet ihr bestimmt ein Plätzchen zum Waldbaden, um den Stress des Alltags hinter euch zu lassen. Wer sich vor allem aus biologischer Sicht für die Pflanzen begeistert, wird auch nicht enttäuscht. Im Jahr 2005 stieß man bei Mammoth Springs auf rund 1.500 Jahre alte Wacholderbäume und in den Absaroka-Bergen auf eine fast 2.000 Jahre alte Kiefer. Neben Wäldern findet ihr im Yellowstone Nationalpark Wüsten-Beifuß-Steppen und feuchte Lagen, wo sich, je nach Jahreszeit, ein buntes Blumenmeer vor euch ausstreckt.

Yellowstone-Wasserfall, Yellowstone National Park

Auch der Yellowstone-Wasserfall gehört einfach zum Nationalpark

Tierisch gut: Die Fauna des Yellowstone-Parks

Die Schönheit des Nationalparks wissen auch zahlreiche Tiere zu schätzen, darunter solch seltene Artgenossen, wie Pumas, Wapitis, Wölfe und Grizzlybären. In den Lüften fühlen sich 318 Vogelarten wohl und unter Wasser lassen sich 18 Fischarten beobachten. Dank verschiedener Schutzmaßnahmen und gezielter Ansiedlungen konnte in der Vergangenheit die Population einiger bedrohten Tierarten wieder erhöht werden. Möchtet ihr die Tiere in freier Wildbahn beobachten, solltet ihr etwas Geduld mitbringen. Am frühen Morgen, am späten Nachmittag oder am Abend stehen eure Chancen besonders gut, die scheuen Tiere mit eigenen Augen zu sehen.

Wolf im Yellowstone Nationalpark

Wolf im winterlichen Yellowstone Nationalpark

Tipp: Insbesondere das Lamar Valley ist für seine vielfältige Tierwelt bekannt.

Viel zu tun: Aktivitäten im Yellowstone Nationalpark

Im Yellowstone Nationalpark gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern vor allem auch viel zu tun. Selbst, wer dem Wandern sonst nicht so viel abgewinnen kann, wird hier bestimmt auf den Geschmack kommen. Bei mehreren hundert Kilometern an Wanderwegen findet bestimmt jeder seine Lieblingsstrecke. Mit solch imposanten Ausblicken, wie dem Lamar Valley oder dem Grand Canyon of the Yellowstone mit dem Yellowstone River, ist Wandern alles andere als langweilig.

Wer es gerne noch aktiver mag, tobt sich beim Bergsteigen aus und erklimmt die spektakulären Gipfel. Auch hoch zu Ross ist der Yellowstone ein echtes Erlebnis. Die wunderschönen Seen lassen sich vom Kajak aus bestens aus allen Winkeln erleben und Angler machen dort sicherlich den ein oder anderen guten Fang.

Kajak, Yellowstone Nationalpark

Lust auf einen Trip mit einem Kajak im Yellowstone Nationalpark?

Zieht es euch nach den Natur-Abenteuern nach Drinnen, stattet ihr einem der verschiedenen Geschäfte, die im Park verteilt sind, einen Besuch ab. Je nach Art des Stores, könnt ihr euch dort mit Lebensmitteln, Souvenirs, Wanderequipment, Kleidung oder Snacks ausstatten. Restaurants und Eisdielen sorgen für Stärkung.

Beachtet bei all euren Aktivitäten aber unbedingt die geltenden Vorschriften, damit der Nationalpark noch lange Tieren und Natur einen Schutzraum bietet und wir noch mehr als weitere 150 Jahre etwas von ihm haben.

Tipp: Erkundet die Mud Volcano Area mit ihren vielen schlammigen heißen Quellen auf einem etwa 1 Kilometer langen Rundweg und lasst euch vom Zischen und Blubbern um euch herum verzaubern.

Immer für eine Überraschung gut: Das Wetter im Nationalpark

Je oller, desto doller? Im Hinblick auf das Klima und die Wettereskapaden trifft das auf den Yellowstone Nationalpark auf jeden Fall zu. Geprägt durch die Rocky Mountains überrascht der Park mit ständigen Wetter- und Temperaturwechseln. Ihr könnt jederzeit mit Regen, Schnee und Sonne rechnen. Selbst im Frühjahr kann es nachts noch bis zu -20 Grad Celsius kalt werden. Im Sommer wird es tagsüber zwischen 25 und 30 Grad Celsius warm und im Winter kühlt es auf -20 bis -5 Grad Celsius ab. Nehmt euch daher unbedingt für jede Situation die passende Kleidung mit. Zwiebellook lautet die Devise.

Bisons Yellowstone Nationalpark Winter

Bisons auf Weidefeldern bei extremer Kälte in West Yellowstone

Einfach mal abschalten

Ein Ausflug in den Yellowstone Nationalpark ist die ideale Gelegenheit, alles hinter sich zu lassen. Nicht nur, weil ihr viele Flugstunden von zu Hause entfernt seid, sondern auch, weil in solch einer abgelegenen Gegend der Handy-Empfang natürlich nicht allzu gut ist. Insbesondere im Sommer ist das Netz häufig überlastet. Im Albright Visitor Center gibt es kostenloses WLAN, ebenso in manchen Lodges.

Über den Park verteilt befinden sich verschiedene Postämter. Grüße in die Heimat könnt ihr also auf jeden Fall verschicken. Ansonsten nutzt ihr die Zeit einfach mal für den lange geplanten Digital-Detox. Langweilig wird es euch bestimmt auch ohne Smartphone nicht. Wenn ihr länger durch den Park fahren möchtet, informiert euch am besten bevor ihr losfahrt über die Gegebenheiten und Öffnungen der Straßen, damit ihr sicher von einem Ort zum anderen gelangt.

Grand Canyon, Yellowstone River, Yellowstone Nationalpark

Einfach mal die unglaublich schöne Natur im Yellowstone Nationalpark genießen

Öffnungszeiten und Tickets

Es lohnt sich das ganze Jahr über, dem Yellowstone persönlich (nachträglich) zum Geburtstag zu gratulieren und euch mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass er kein bisschen in die Jahre gekommen ist. Die Hauptsaison ist zwischen Anfang Mai und Ende Oktober. Die Einrichtungen, wie Restaurants oder Tankstellen, haben von Mitte Juni bis Ende August geöffnet.

Wir empfehlen, euch auf der offiziellen Website des Yellowstone Nationalparks einen Überblick zu verschaffen, welche Einrichtungen während eurer Reisezeit geöffnet haben. Im Winter gibt es noch einmal spezielle Öffnungszeiten, da verschiedene Straßen geschlossen sein können. Die meisten Straßen dürfen dann auch nur mit Schneemobilen oder Snow Coaches befahren werden.

Tipp: Die Eingänge sind rund um die Uhr geöffnet, sodass ihr auch zum Sonnenauf- oder -untergang die faszinierende Stimmung genießen und für die Liebsten daheim auf Fotos festhalten könnt.

Eintrittspreise Yellowstone Nationalpark:

Ticket für 7 Tage pro Fahrzeug: ca. 35 US-Dollar

Ticket für 7 Tage pro Motorrad oder Snowmobile: ca. 30 US-Dollar

Ticket für 7 Tage pro Person (zu Fuß, auf dem Fahrrad): ca. 30 US-Dollar

Die Nationalpark-Pässe könnt ihr am Eingang des Parks kaufen. Möchtet ihr den Yellowstone-Nationalpark während eines USA-Roadtrips besuchen und plant, mehrere Nationalparks in den USA zu erkunden, lohnt es sich, den America the Beautiful Jahrespass für 80 US-Dollar zu erwerben, mit dem ihr innerhalb von 12 Monaten zu fast allen Nationalparks der USA Zugang habt.

Die Anreise zum Yellowstone Nationalpark

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Eingänge in den Park, auch hier können einzelne im Winter geschlossen sein. Der Nördliche, der Nordöstliche und der Westliche Eingang befinden sich in Montana an den Orten Gardiner, Cooke und West Yellowstone. Der Östliche und der Südliche Eingang befinden sich in Wyoming in Cody beziehungsweise am Grand-Teton-Nationalpark.

Der Yellowstone befindet sich ziemlich abseits von größeren Städten. Der nächste internationale Flughafen liegt rund 520 Kilometer vom westlichen Eingang des Parks entfernt im US-Bundesstaat Utah in Salt Lake City. Von dort aus gelangt ihr entweder mit Bussen oder mit dem Mietwagen in den Nationalpark. Da die Busfahrten größtenteils jedoch mit mehreren Umstiegen verknüpft sind, empfehlen wir euch, euch einen Mietwagen oder Camper zu nehmen. Damit könnt ihr dann auch direkt den Park durchqueren und auf einem der Campingplätze übernachten.

Camper, Yellowstone Nationalpark

Mit einem Camper ist man sehr flexibel und zeitlich nicht abhängig

Tipp: Seid ihr mit dem Auto oder Camper unterwegs, tankt ihr am besten vor den Toren des Parks, da es im Inneren weitaus teurer sein kann.

Fazit zu 150 Jahre Yellowstone Nationalpark

Der Yellowstone Nationalpark hat nicht nur zu seinem Geburtstag Aufmerksamkeit verdient. Der älteste Nationalpark der Welt lockt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten und ist definitiv mindestens einen (langen) Besuch wert. Auf die nächsten Jahrhunderte!

Ihr möchtet eure Reise zum Yellowstone Nationalpark mit einem Roadtrip durch die USA verbinden? Wir haben euch die besten Angebote für euren USA-Urlaub zusammengestellt.

Über Angela Beil

Bei meinen Reisen fasziniert es mich besonders, fremde Kulturen kennenzulernen – vor allem deren kulinarische Seite. Am liebsten verbinde ich dabei Stadt- mit Strandurlaub, damit weder Erholung noch Abwechslung zu kurz kommen.

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